Prof. Dr. Barbara Koch
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: +49-761-203-3694
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Frau Professor Barbara Koch ist Inhaberin des Lehrstuhls für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme. Sie hat von 1977 bis 1982 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Forstwissenschaft studiert. Von 1982 bis zur ihrer Berufung 1994 war Frau Koch als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Landnutzungsplanung und Naturschutz der Technischen Universität in München tätig. Forschungsschwerpunkte waren die Nutzung von multispektralen opto-elektronischen flugzeuggetragenen Scannerdaten zur Erfassung von Waldschäden und Spektralanalysen an Vegetation unter standardisierten Bedingungen im Labor und Gelände. Ihre Forschung war von Beginn an interdisziplinär und wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrttechnik, Oberpfaffenhofen (DLR), dem Lehrstuhl für Geowissenschaftliche Fernerkundung der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Lehrstuhl für Biophysik der Universität Hannover und den Jet Propulsion Laboratories in Pasadena, Kalifornien durchgeführt. Dies führte auch zu einem Forschungsaufenthalt an den Jet Propulsion Laboratories in den Vereinigten Staaten. Ab 1984 baute Frau Koch die Arbeitsgruppe „Forstliche Fernerkundung und Geoinformationssysteme“ am Lehrstuhl für Landnutzungsplanung und Naturschutz auf.
Im Laufe der Jahre weitete Frau Koch ihre Forschungstätigkeit erheblich aus und führte zahlreiche Forschungsprojekte zur Fernerkundung und Geomodellierung im Rahmen von Wald- und Landschaftsanalysen durch (z.B. flugzeuggetragenen laserinduzierten Chlorophyllfloureszenzmessung zur Erfassung der Vitalität von Waldbäumen). Sie war als Co-Investigator im Forschungsvorhaben zur Vorbereitung der SIR-C/X-SAR Mission (Radar) beteiligt und übernahm für den Bereich Wald verantwortlich die organisatorische und wissenschaftliche Betreuung der AIRSAR Befliegungskampagne und Datenauswertung. Die Durchführung des Forschungsvorhabens erfolgte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrttechnik, DLR Oberpfaffenhofen und den Jet Propulsion Laboratories. Inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeit war die Erforschung multi-polarimetrischer, flugzeuggetragener Radardaten zur Erfassung verschiedener Landbedeckungs- und Waldtypen. Sie war weiterhin Mitglied im MOMS-02 Science Team zur wissenschaftlichen Begleitung der MOMS-02 Mission auf der russischen Raumstation Priroda. Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Arbeit war die instrumentelle Planung des MOMS-02 Sensors, die begleitende wissenschaftliche Beratung bei der Vorbereitung und Durchführung der Mission sowie die thematische Auswertung der Daten. Die Arbeit im MOMS-02 Science Team erfolgte zusammen mit der DLR, Oberpfaffenhofen, der Firma Messerschmidt Bölkow-Bloom (MBB), den Instituten für Photogrammetrie der Universität Hannover, Stuttgart und München (TU und Bundeswehrhochschule) sowie dem Lehrstuhl für Geowissenschaftliche Fernerkundung der LMU München. Des Weiteren war sie an der wissenschaftlichen Leitung des Forschungsvorhabens zur Erfassung der Waldformationen im Pantanal, im Rahmen des kooperativen Projektes „Das Pantanal von Mato Grosso, Brasilien: ökologische Charakterisierung, anthropogener Einflüsse, Entwicklungs- und Schutzkonzepte“ beteiligt. Die Durchführung des Projektes erfolgte in Zusammenarbeit mit der Max-Planck Gesellschaft in Plön, Institut für Limnologie und der Universität Cuiaba
Ihre wissenschaftlichen Leistungen führten schließlich 1993 zur Auszeichnung mit dem Bruno H. Schubert Preis für herausragende Nachwuchswissenschaftler im Bereich Umwelt.
Noch vor Beendigung ihres Habilitationsverfahrens in München wurden ihre Leistungen als habilitationsgleich anerkannt und sie wurde auf den Lehrstuhl für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme an die Albert-Ludwigs Universität berufen. Frau Koch übernahm die Forschung und Lehre im Bereich Fernerkundung und baute den Bereich Geographische Informationssysteme und Geomodellierung an der damaligen Fakultät für Forstwissenschaften in Freiburg neu auf. Schon 1997 wurde von ihr die Nutzung gepulster flugzeuggetragener und terrestrischer Laserdaten für die Analyse und Beschreibung von Vegetation bzw. Vegetationsstrukturen als Forschungsthema aufgegriffen und wissenschaftlich bearbeitet. Die Arbeiten aus der Professur hatten für die Erfassung der Baumvegetation eine internationale Vorreiterrolle. An der Professur wurden in diesem Zusammenhang auch zahlreiche Algorithmen und eine eigene Software (TreesVis) entwickelt, um basierend auf Punktwolken aus Fernerkundungsdaten Information für die Umwelterfassung und –modellierung zu generieren. Frau Koch ist heute bei vielen der einschlägigen wissenschaftlichen Konferenzen im „Scientifc Committee“ vertreten und als Gutachterin national und international tätig.
2005 gründete Frau Koch das Steinbeis Forschungszentrum „FeLis“. Das Zentrum hat zur Aufgabe, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die an der Professur für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme erarbeitet werden, der Wirtschaft und Betriebsforschung zugänglich zu machen.
Frau Koch war Fakultätsfrauenbeauftragte, Mitglied im Haushaltsausschuss der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prodekanin und Dekanin. Als Dekanin war sie für die Überführung der ehemaligen Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften in die Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen zuständig und musste im Rahmen der Erweiterung der Fakultät die Neuausrichtung in Lehre und Forschung umsetzen. In ihren aktuellen Funktionen arbeitet sie an der tri-nationalen Wissenschaftsoffensive für den Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit mit (Interreg Vernetzungsantrag) und ist als Mitglied im Lenkungsausschuss der Fraunhofer Forschungsinstitute am Standort Freiburg am Aufbau der Kooperation zwischen den Fraunhofer Forschungsinstituten und der Universität im Bereich Forschung und Lehre beteiligt.
Curriculum Vitae
Leiterin der Professur für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme
seit 1994
Forschungsthemen im Bereich der Geoinformatik einschließlich Fernerkundung, Bildverarbeitung, Geodaten und 3D-Visualisierung, angewendet auf forstwissenschaftliche, landschafts- und umweltpolitische Prozesse und erneuerbare Energiequellen. Nachhaltigkeitsstudien mit den Schwerpunkten Landnutzungsänderungen, Biodiversität, erneuerbare Energiequellen und zuletzt nachhaltige Mobilitätskonzepte. Gemeinsame Forschungsprojekte mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik. Mitglied der Arbeitsgruppe "Emerging Field" "Complexity of Nature and Future Ecosystems".
Lehrveranstaltungen in Photogrammetrie, Fernerkundung, digitaler Bildverarbeitung, GIS, Umweltverträglichkeitsprüfung. Betreuung von Master- und Doktoranden.
Management- und Teambuilding-Aufgaben. Strategische Forschung und Personalentwicklung.
Beitrag zu den Aufgaben des Fakultätsmanagements.
Leiterin des Steinbeis-Transferzentrums Felis
seit 2005
Forschung für Innovation und Transformation in der Industrie durch Umweltmodellierung und -analysen. Prozesse und Werkzeuge für die Praxis; Anpassung der Software an die Praxis. City Science Projekt.
Direktoriumsmitglied im Zentrum für Erneuerbarer Energie (ZEE)
seit 2013
Programm- und Forschungsentwicklung für fakultätsübergreifende gemeinsame Forschungsprojekte. Unterstützung des fakultätsübergreifenden Masterstudiengangs "Renewable Energy Engineering and Management".
Dekanin der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Universität Freiburg
2013-2014
Leitung der neu gegründeten Fakultät im Jahr 2013. Strategische Entwicklung eines erweiterten Forschungsportfolios. Umstrukturierungsplan für die Erweiterung der alten Fakultät für "Forst- und Umweltwissenschaften" um Geowissenschaften und erneuerbare Energien und der Überführung in die neue Fakultät für "Umwelt und natürliche Ressourcen". Erstellung des "Strategischen Entwicklungsplans 2014 bis 2018" der neuen Fakultät. Vertretung der Interessen der Fakultät im Senat der Universität, Personalentwicklung und Verwaltungsstrukturplan der Fakultät. (Aufgrund meiner Wahl in den Universitätssenat und des Wunsches, die Entwicklung der für die neue Fakultät als Studiendekan erforderlichen reformativen Lehrpläne zu unterstützen, kein Antrag auf eine zweite Amtszeit auf eigenen Wunsch).
Studiendekanin der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Universität Freiburg
seit 2014
Strategische Weiterentwicklung und Betreuung von Bildungsprogrammen für die neu gebildete Fakultät. Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Universitätszentrums für Schlüsselqualifikationen. Mitglied der Senatskommission für Studium und Lehre und Mitglied der Unterkommission des Senats für Studiengänge.
Mitglied im Senat der Albert-Ludwigs Universität Freiburg (Stellvertretende Senatsvorsitzende)
seit 2014
Steuerung der akademischen Hochschulpolitik. Mitarbeit in Arbeitsgruppen für den strategischen Entwicklungsplan der Albert-Ludwigs-Universität 2014 bis 2018 und 2018 bis 2022. Mitglied des Hochschulteams, um an der Entwicklung des Exzellenzstrategieplans mitzuwirken. Mitglied der Arbeitsgruppe zur Umsetzung des neuen baden-württembergischen Hochschulrechts in die Universitätsgrundordnung. Mitglied des Auswahl- und Ernennungsausschusses für Rektoren.
Direktorin des Upper Rhine Cluster for Sustainability Research (URCforSR)
seit 2018, 2014-2018 Vize-Direktorin
Strategische Entwicklung transnationaler Forschungskonzepte. Aufbau von Organisationsstrukturen in der trinationalen Region für Forschungs- und Masterprogramme. Entwicklung des Clusters zu einem Think Tank. Förderung der Netzwerkbildung mit den EUCOR-Universitäten (Basel, Mulhouse, Strassburg, Karlsruhe und Freiburg), aber auch mit Fachhochschulen (z.B. Basel, Offenburg) in der Region sowie mit Wirtschaft und Politik.. www.sustainability-upperrhine.info/de
Projekte
Veröffentlichungen und Präsentationen
- Publikationen ab 2000
- ResearchGate
- Google Scholar
Weitere Aufgaben und Tätigkeiten
Weitere Funktionen
- Mitglied im Lenkungsausschuss des Leistungszentrums für Nachhaltigkeit der Fraunhofer Forschungsinstitut am
Standort Freiburg und der Albert Ludwigs Universität (seit 2013)
- Berufung zum Kuratoriumsmitglied der FVA (seit 2013)
- Mitglied des Deutschen Forstwirtschaftsrates (seit 2013)
- Berufung zum stellvertretenden Mitglied im Beirat des Nationalparks Nordschwarzwald (seit 2014)
- Leiterin der AG am universitären Zentrum für Nachhaltigkeit und Transformation (seit 2014)
- Präsidentin der „Confederation of European Foresters" (seit 2015)
Redaktionelle Tätigkeiten
- Mitglied des Editorial Boards “Journal of Forest Planning”
- Mitglied des Editorial Boards “Silva Fennica”
- Mitglied der Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN - Normenausschuss KRdL
- Mitglied des Editorial Boards “Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformationssysteme” (bis 2008)
Wissenschaftliche Sachverständige
-
Alexander von Humboldt Stiftung
- EU-Commission DG XII
- Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG)
- Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
- Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr, Österreich
- Food and Agriculture Organisation (FAO)
- Finish Academy of Science
- Swedish Space Agency
- Academy of Finland
Gutachtertätigkeit
- European Journal of Forest Research
- Journal of Applied Ecology
- ISPRS Journal
- Photogrammetrie Fernerkundung und Geoinformation PFG
- European Journal of Forest Research
- International Journal of Remote Sensing
- Swedish National Space Board
Preise
-
1993 Bruno-H.-Schubert-Preis Kategorie II für Nachwuchswissenschaftler
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1995 vorgeschlagen für den Alfried-Krupp Preis durch die Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg
- 2004 Best Project of the Year “ReGeo” (IST-2001-32336) ausgewählt vom EC IST (Information Society and Technology) Program
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2006 Best Scientific Paper Award International Journal of Remote Sensing
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2008 Best Paper Award International Society of Remote Sensing and Photogrammetrie
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2009 ERDAS Award for Best Scientfic Paper in Remote Sensing, 2nd place, American Society for Photogrammetrie and Remote Sensing
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2010 Vorgeschlagen für den Leibniz Preis durch die Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg
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2012 Innovationspreis „Übermorgenmacher“ vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk (SWR).
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2016 Instructural Development Award
Ausbildung und wissenschaftliche Tätigkeit
- 1982 Diplom der Forstwissenschaften, Ludwig-Maximilians Universität, München
- 1988 Promotion, Ludwig-Maximilians Universität, München
- 1994 Anerkennung habilitationsgleicher Leistungen durch die Forstwissenschaftliche Fakultät der Albert-
- 1982-1994 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Landnutzungsplanung und Naturschutz, LMU München und TU München